Waldbrände: Rußpartikel in der Stratosphäre können das Klima beeinflussen

Waldbrände, wie sie derzeit in Kalifornien wüten, haben große Auswirkungen auf die Umwelt. Die unkontrollierten Feuer zerstören nicht nur riesige Waldflächen und bewohnte Gebiete. Sie beeinträchtigen auch stark die lokale und regionale Luftqualität. Ein internationales Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Yafang Cheng und Hang Su vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz stellte nun fest, dass die Auswirkungen der Waldbrände auf die Atmosphäre möglicherweise noch stärker sind als bisher angenommen. Die Forscher entdeckten, dass große Mengen Rußpartikel, die durch unvollständige Verbrennung während Waldbrände freigesetzt werden, durch die Troposphäre hindurch bis in die unterste Schicht der Stratosphäre in einer Höhe von etwa 10 Kilometern transportiert werden können. Zum internationalen Team des CARIBIC-Projektes gehören mit Markus Hermann und Denise Assmann auch zwei Forschende des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig.

 

In den Rauchwolken war die Rußkonzentration mehr als 20-mal höher als in der Hintergrundatmosphäre. Zudem waren die meisten Rußpartikel mit einer dicken Schicht aus anderen chemischen Substanzen bedeckt, wodurch der Kern der Rußpartikel mehr Licht absorbiert. Die hohen Konzentrationen und die dicke Beschichtung der Rußpartikel weisen darauf hin, dass sich die unterste Stratosphäre lokal stark erwärmen kann, was wiederum das regionale Klima erheblich beeinflussen kann. Die Ergebnisse der Studie wurden nun in der US-amerikanischen Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.

 

Mehr dazu in der Pressemitteilung unserer Kolleginnen und Kollegen vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz:
https://www.mpic.de/aktuelles/pressemeldungen/news/waldbraende-russpartikel-in-der-stratosphaere-koennen-das-klima-beeinflussen.html

Waldbrände in Kalifornien. Foto: NASA/Earth Observation

Waldbrände in Kalifornien. Foto: NASA/Earth Observation