Promotionsstelle (m, w, d, k.A.) in der Abteilung Fernerkundung atmosphärischer Prozesse
Leipzig, 08.03.2023
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung ist ein Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft und ein international renommiertes Institut auf dem Gebiet der Aerosol- und Wolkenforschung.
Für unsere Abteilung Fernerkundung atmosphärischer Prozesse suchen wir eine:n motivierte:n und engagierte:n Wissenschaftler:in zur Bearbeitung des Themas
Aufbau eines optischen Labors zur Untersuchung der Polarisationseigenschaften von atmosphärischem Mineralstaub
Um die Auswirkungen von Aerosolen auf die Atmosphäre besser zu verstehen, ist deren Beobachtung und korrekte Charakterisierung eine entscheidende Aufgabe. Laser-Fernerkundungssysteme (atmosphärische Lidare) werden bereits erfolgreich zur Erkennung und Klassifizierung von atmosphärischem Aerosol eingesetzt. Der massenmäßig am häufigsten vorkommende Aerosoltyp ist Mineralstaub, der von den großen Wüsten der Erde emittiert wird. Charakteristisch für Mineralstaub ist eine unregelmäßige Partikelform. Daher haben sich Polarisationsmessungen für die Identifizierung von Mineralstaubpartikeln etabliert. Ein erhöhtes Depolarisationsverhältnis ist ein klarer Hinweis auf das Vorhandensein von Staub.
Die unregelmäßige Form von Mineralstaubpartikeln stellt jedoch eine Herausforderung für optische Modelle dar. Insbesondere die Streueigenschaften bei genau 180° Rückstreuung sind schwer vorherzusagen. Sie werden aber für höhenauflösende Fernerkundungsmessungen mit Lidar benötigt. Bislang gibt es keinen umfassenden Datensatz der Streueigenschaften bei 180°, der zum Testen und Verbessern der optischen Modelle verwendet werden könnte.
Die Leibniz-Nachwuchsgruppe OLALA (Optical Lab for Lidar Applications) hat sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke durch den Aufbau eines neuen Streulabors zu schließen. Hierbei soll das Depolarisationsverhältnis in der exakten Rückstreurichtung gemessen werden. Der neuartige Ansatz, größensegregierte Staubproben zu verwenden, wird es uns ermöglichen, den Einfluss der Partikelgröße auf das spektrale Depolarisationsverhältnis zu untersuchen. Die Laboruntersuchungen liefern Informationen über die Partikelgröße, die Form und den Brechungsindex, die in optische Modelle einfließen werden.
Das Dissertationsprojekt ist Teil der Leibniz-Nachwuchsgruppe. Die Hauptaufgabe der Doktorarbeit wird es sein, das neue optische Labor einzurichten und zu charakterisieren, die linearen und zirkularen Depolarisationsverhältnisse von Staubproben aus verschiedenen Wüsten zu messen und die Ergebnisse mit der Partikelform in Beziehung zu setzen.
Ihre Aufgaben:
- Konstruktion und Charakterisierung des neuen optischen Aufbaus
- Polarisationsmessungen verschiedener Mineralstaubpartikel in der exakten Rückstreuung inklusive Planung, Durchführung und Kalibrierung der Messungen
- Entwicklung des Algorithmus zur Auswertung der linearen und zirkularen Polarisationsmessungen
- Untersuchung der Partikelform und ihres Einflusses auf die optischen Eigenschaften mit dem Ziel einer verbesserten Form-Größen-Relation
- Präsentation der Ergebnisse auf Konferenzen und in wissenschaftlichen Publikationen
Ihre Qualifikationen:
- Abgeschlossenes Master-Studium in Physik, Meteorologie oder einer verwandten Disziplin
- Gute Vorkenntnisse in Optik
- Technisches Verständnis und Begeisterung am experimentellen Arbeiten, besonders am Aufbau optischer Systeme
- Interesse an der Fernerkundung von atmosphärischem Aerosol
- Grundkenntnisse im Programmieren (Matlab, Python u.a.)
- Fließendes Englisch in mündlicher und schriftlicher Form
- Grundlegende Deutschkenntnisse sind von Vorteil
- Teamfähigkeit und Fähigkeit zum unabhängigen Lösen von Problemen
Idealer Arbeitsbeginn wäre der 1. September 2023, mit Befristung zum 28. Februar 2027.
Wir bieten Ihnen einen spannenden Arbeitsplatz mit einer abwechslungsreichen Tätigkeit in einem interdisziplinären Arbeitsumfeld und vielfältige Angebote von Beruf und Familie sowie flexible Arbeitszeiten und Kita-Plätze. Der:ie Doktorand:in hat die Möglichkeit zur Teilnahme an der Leipziger Graduiertenschule für Aerosole, Wolken und Strahlung (LGS-CAR), welche die Teilnahme am Kursangebot der Graduiertenakademie Leipzig unterstützt.
Die Anstellung ist befristet und beinhaltet eine Teilzeitstelle mit 65%. Es ist eine Vergütung mit TV-L-Entgeltgruppe 13, inklusive der attraktiven Sozialleistungen des öffentlichen Dienstes, vorgesehen.
Das TROPOS schätzt die Vielfalt seiner Mitarbeitenden und verfolgt die Ziele der Chancengleichheit. Das Institut strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in der Forschung an und fordert deshalb qualifizierte Frauen auf, sich zu bewerben. Menschen mit Schwerbehinderung haben bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Qualifikation Vorrang bei der Einstellung.
Bitte senden Sie bei Interesse Ihre vollständigen und aussagefähigen Bewerbungsunterlagen (einschließlich Arbeitszeugnisse) bis zum 10. April 2023 ausschließlich per E-Mail in einem zusammenhängenden PDF-Dokument an:
Als Ansprechperson bei Fragen zu diesem Stellenangebot steht Ihnen zur Verfügung:
Dr. Moritz Haarig, 0341 2717 7188, haarig[at]tropos.de
Mit der Einreichung der Bewerbungsunterlagen per E-Mail erklärt sich der:die Bewerber:in mit der Speicherung/Verarbeitung personenbezogener Daten gem. Art. 13 DSGVO zweckgebunden zur Auswahl für diese Stellenausschreibung einverstanden. Auf die Risiken einer elektronischen Zusendung von Unterlagen wird hiermit hingewiesen.