Wissenschaftliche Studie belegt bessere Gesundheit in Haushalten, die in Ruanda zum Kochen effiziente Öfen verwenden

Leipzig, 23.07.2025

Feinstaub-Reduktion beim Kochen verbessert Lungengesundheit bei Frauen in Afrika

 

Berlin/Leipzig. Effiziente Öfen reduzieren nicht nur CO₂ Emissionen und schonen wertvolle Ressourcen, ihre Nutzung führt auch zu einer besseren Luftqualität in Innenräumen und reduziert potenziell die Gesundheitsrisiken insbesondere für Frauen. Das zeigt eine Studie des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS), Buana e.V. und Safer Rwanda, die jetzt in der Zeitschrift Scientific Reports des Nature-Portfolios veröffentlicht wurde. Die Studie vergleicht Luftqualität und Gesundheitseffekte bei effizienten Öfen und traditionellen Kochmethoden in ländlichen Gemeinden Ruandas. Sie wurde von atmosfair unterstützt, einer deutschen Klimaschutzorganisation, die CO₂-Kompensation mit Projekten wie dem Bau effizienter Öfen betreibt. Die Studie wurde von der Chiesi Onlus Foundation finanziert.

 

 

Die dreijährige, randomisierte kontrollierte Feldstudie bezog über 1.000 Erwachsene in ländlichen Gebieten Ruandas mit ein. Die Forscher verglichen den Gesundheitszustand zwischen Haushalten, die herkömmliche Kochstellen verwendeten, und solchen, die den verbesserten Save 80-Ofen nutzten. Die Teilnehmer wurden dabei zweimal untersucht, u.a. mit Hilfe von Gesundheitsfragebögen und Lungenfunktionstests. Darüber hinaus maßen die Forschenden die Luftverschmutzung in den Haushalten und konzentrierten sich dabei auf schädliche Partikel, d. h. Feinstaub (PM2,5) und seine toxischen Bestandteile wie Ruß und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.

 

Das Forschungsteam zeigt, dass erwachsene Frauen, die Save 80-Öfen verwenden, weniger Zeit (durchschnittlich 34 Prozent) mit dem Kochen verbringen und wesentlich sauberere Luft einatmen als in Haushalten, die traditionelle Kochtechniken verwenden. Durch die Nutzung effizienter Öfen sank die Feinstaubkonzentration in Innenräumen um 77 %. Die Belastung mit Ruß und braunem Kohlenstoff ging um bis zu 50 % bzw. 78 % zurück. Dabei handelt es sich um Schadstoffe, die mit Atemwegserkrankungen in Verbindung gebracht.

 

Nutzerinnen der effizienten Save-80-Öfen klagten über weniger Atemwegssymptome wie anhaltenden Husten und Schleimbildung und zeigten im Laufe der Zeit eine langsamere Abnahme der Lungenfunktion als diejenigen, die mit traditionellen Methoden kochten. „Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass sauberes Kochen erhebliche Auswirkungen hat, insbesondere für Frauen, die für das Kochen zuständig sind und deshalb am stärksten unter dieser Form der Luftverschmutzung leiden,“ so Andrea Cuesta-Mosquera aus der Abteilung Atmosphärische Mikrophysik am TROPOS.

 

Etwa 2,3 Milliarden Menschen weltweit nutzen risikoreiche Kochmethoden, welche die Luft verschmutzen, wie offene Feuer oder rudimentäre Öfen, wodurch die Familien einer riskanten Rauch- und Feinstaubbelastung ausgesetzt sind. Diese Luftverschmutzung trägt erheblich zu Atemwegserkrankungen bei, insbesondere bei Frauen und Kindern bei. „Luftverschmutzung ist in vielen einkommensschwachen Haushalten ein stiller Killer“, sagt Dr. Henning Kothe von Buana e.V., der im Rahmen des Projekts die Bewertung der Gesundheit beaufsichtigte. 

 

Die Ergebnisse dieser Studie können dazu beitragen, dass sauberere Kochlösungen in Ruanda und in ähnlichen Ländern auf breiterer Basis eingeführt werden. Die Studie stellt eine wertvolle Ressource für politische Entscheidungsträger und globale Gesundheitsbeauftragte dar, die nach wirksamen Strategien suchen, um Luftverschmutzung in Haushalten zu bekämpfen. "Dies war eine einzigartige Gelegenheit, um zu messen, welche gesundheitlichen Auswirkungen eine bestimmte Belastung hat. Dies ist ein wichtiger Schritt in unserer Forschung und wird dazu beitragen, die Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit in anderen Regionen besser zu verstehen", sagt Prof. Dr. Mira Pöhlker, Leiterin der Abteilung Atmosphärische Mikrophysik am TROPOS, die die Messungen der Luftverschmutzung leitete.

 

„Ich freue mich sehr über diese Ergebnisse. Die Studie zeigt, dass unsere Ofenprojekte nicht nur das Klima schonen, sondern auch helfen, die Lebensbedingungen in unseren Projektländern zu verbessern“, sagte atmosfair Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. atmosfair engagiert sich stark bei der Einführung sauberer Kochlösungen in Subsahara-Afrika und verfügt über eigene Produktionsstätten und Vertriebsnetze in Nigeria und Ruanda. Als Klimaschutzorganisation liegt das Hauptaugenmerk von atmosfair darauf, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dies funktioniert u. a. mit Öfen, die dank ihrer Konstruktion 80 % weniger Holz zum Kochen verbrauchen als traditionelle Methoden. Gleichzeitig unterstützen die atmosfair-Projekte die soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche Entwicklung in Ländern des Globalen Südens, in denen die Menschen am meisten unter dem Klimawandel leiden.

 

Die vollständige Studie wurde in der Zeitschrift Scientific Reports des Nature-Portfolios veröffentlicht (doi.org/10.1038/s41598-025-09863-6).

 

 

 

Publikation:

Cuesta-Mosquera, A., Kothe, H., Madueno, L. et al. Improved cookstoves enhance household air quality and respiratory health in rural Rwanda. Sci Rep 15, 26065 (2025). https://doi.org/10.1038/s41598-025-09863-6

Die Studie wurde von Buana e.V. und der Chiesi Onlus Foundation finanziert.

 

 

Links:

atmosfair Projekt “Ruanda: Effiziente Öfen” https://www.atmosfair.de/de/klimaschutzprojekte/energieeffizienz/ruanda/ & https://www.atmosfair.de/de/studie-gesundheitseffekte-effiziente-oefen/ 

 

 

Pressekontakte:

 

Andrea Cuesta-Mosquera
Doktorandin, Abteilung Atmosphärische Mikrophysik, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), Leipzig
Telephone:  +49 341 2717 -7390 ,-7397
https://www.tropos.de/institut/ueber-uns/mitarbeitende/andrea-cuesta-mosquera

 

sowie
Dr. med. Henning Kothe
Manager, Buana e.V., Hamburg
Telephone: +49 172 5185 529
https://www.dr-kothe.de/

und
Wolfdietrich Peiker
Manager Presse und Öffentlichkeitsarbeit, atmosfair, Berlin
Email:   Peiker[at]atmosfair.de
Telephone: +49 (0)30-1208480-42
Mobile: +49 (0)163-6962477
https://www.atmosfair.de/de/

und
Tilo Arnhold
Öffentlichkeitsarbeit, TROPOS
Telephone +49-341-2717-7189
http://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/

 

 

 

 

Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 96 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.

Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. 

Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.300 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 

Das Finanzvolumen liegt bei 2,2 Milliarden Euro. Finanziert werden sie von Bund und Ländern gemeinsam. Die Grundfinanzierung des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) getragen. Das Institut wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

http://www.leibniz-gemeinschaft.de

https://www.bmbf.de/ 

https://www.smwk.sachsen.de/ 

 

 

Die Forschenden vom TROPOS hatten während der Studie in Ruanda mit mobilen Messgeräten die Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2,5) und seinen toxischen Bestandteilen wie Ruß und polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen gemessen und dabei deutliche Unterschiede in der Belastung zwischen dem Kochen mit traditionellen und modernen Öfen festgestellt.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS

Die Forschenden vom TROPOS hatten während der Studie in Ruanda mit mobilen Messgeräten die Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2,5) und seinen toxischen Bestandteilen wie Ruß und polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen gemessen und dabei deutliche Unterschiede in der Belastung zwischen dem Kochen mit traditionellen und modernen Öfen festgestellt.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS

Die Forschenden vom TROPOS hatten während der Studie in Ruanda mit mobilen Messgeräten die Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2,5) und seinen toxischen Bestandteilen wie Ruß und polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen gemessen und dabei deutliche Unterschiede in der Belastung zwischen dem Kochen mit traditionellen und modernen Öfen festgestellt.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS

Die Forschenden vom TROPOS hatten während der Studie in Ruanda mit mobilen Messgeräten die Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2,5) und seinen toxischen Bestandteilen wie Ruß und polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen gemessen und dabei deutliche Unterschiede in der Belastung zwischen dem Kochen mit traditionellen und modernen Öfen festgestellt.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS

Das Forschungsteam zeigte, dass erwachsene Frauen, die den Save 80-Kochherd verwendeten, weniger Zeit mit Kochen verbrachten (durchschnittliche Reduzierung um 34 %) und im Vergleich zu Haushalten, die traditionelle Kochtechniken verwendeten, weitaus sauberere Luft atmeten, wobei die Feinstaubbelastung in Innenräumen um 77 % sank.
Foto: atmosfair

Das Forschungsteam zeigte, dass erwachsene Frauen, die den Save 80-Kochherd verwendeten, weniger Zeit mit Kochen verbrachten (durchschnittliche Reduzierung um 34 %) und im Vergleich zu Haushalten, die traditionelle Kochtechniken verwendeten, weitaus sauberere Luft atmeten, wobei die Feinstaubbelastung in Innenräumen um 77 % sank.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS

Die Forschenden vom TROPOS hatten während der Studie in Ruanda mit mobilen Messgeräten die Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2,5) und seinen toxischen Bestandteilen wie Ruß und polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen gemessen und dabei deutliche Unterschiede in der Belastung zwischen dem Kochen mit traditionellen und modernen Öfen festgestellt.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS

Die Forschenden vom TROPOS hatten während der Studie in Ruanda mit mobilen Messgeräten die Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2,5) und seinen toxischen Bestandteilen wie Ruß und polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen gemessen und dabei deutliche Unterschiede in der Belastung zwischen dem Kochen mit traditionellen und modernen Öfen festgestellt.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS

Die Forschenden vom TROPOS hatten während der Studie in Ruanda mit mobilen Messgeräten die Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2,5) und seinen toxischen Bestandteilen wie Ruß und polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffen gemessen und dabei deutliche Unterschiede in der Belastung zwischen dem Kochen mit traditionellen und modernen Öfen festgestellt.
Foto: Leizel Madueno / Andrea Cuesta, TROPOS