Leibniz-Institute in Sachsen

Ein Merkmal der Leibniz-Gemeinschaft ist die thematische Vielfalt ihrer Mitgliedseinrichtungen sowie die gesellschaftliche Relevanz und gesamtstaatliche Bedeutung der Forschung in den Instituten. Das gilt auch für Sachsen mit seinen neun Leibniz-Instituten, die – dem Motto der Leibniz-Gemeinschaft „theoria cum praxi“ folgend, in einer Bandbreite von Material-, Umwelt-, Lebens- und Raumwissenschaften bis zu Sozial- und Geisteswissenschaften forschen und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.

Die sächsischen Leibniz-Institute betreiben auf ihren jeweiligen Gebieten internationale Spitzenforschung. Das macht sie zu gefragten Partnern für regionale Kooperationen sowohl mit den Hochschulen als auch mit innovativen Unternehmen. Mit 33 gemeinsam mit den Hochschulen berufenen Professoren gibt es eine gute Basis für hervorragende wissenschaftliche Zusammenarbeit von Leibniz-Einrichtungen und Universitäten - so beispielsweise auch durch vier Sonderforschungsbereiche, drei Exzellenzcluster sowie einem Leibniz-WissenschaftsCampus. Leibniz-Wissenschaftler lehren an Universitäten, bilden Doktoranden und Studenten aus und schaffen attraktive Arbeitsbedingungen für Talente aus dem In- und Ausland. Dazu gehört auch die strukturierte Doktorandenausbildung in mehreren Graduiertenschulen und Postdoc-Programmen. Pro Jahr werden dabei über 100 Promotionen abgeschlossen.

Die sächsischen Leibniz-Institute leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Sachsens und darüber hinaus: durch Wissens- und Technologietransfer, durch Ausgründungen, Lizenzvergaben, Beratungs- und Serviceangebote. Sie entwickeln Zukunftstechnologien in vielfältigen Bereichen von Materialforschung über Nanotechnologie bis zur Raumfahrt. Leibniz-Institute stellen zudem wissenschaftlich fundierte Informationen als Grundlage für politische Entscheidungsprozesse zur Verfügung und erbringen forschungsbasierte Serviceleistungen.

In den Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft in Sachsen arbeiten über 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 31.03.2016). Mehr als die Hälfte der Beschäftigten – rund 1100 Personen – sind wissenschaftliches Personal. Der Gesamtetat der sächsischen Leibniz-Einrichtungen lag 2015 bei 154 Millionen Euro. Die Hälfte der Grundfinanzierung wird wie bei allen Leibniz-Instituten vom Bund getragen. Rund ein Viertel des Gesamtetats (34 Mio. Euro) werben die Institute als Projektmittel von öffentlichen und privaten Geldgebern ein, zum Beispiel aus Programmen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Union.  

Internationalisierung wird in allen Instituten gelebt. Sie verbessert die  Wettbewerbsfähigkeit des Standortes weltweit. Die sächsischen Leibniz-Einrichtungen sind Teil nationaler, europäischer und internationaler Netzwerke.

 

Die Leibniz-Institute in Sachsen

Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW)

Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL)

Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM)

Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)

Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPP)

Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS)

Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz (SMNG)

Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden (SNSD)

 

Kurzbeschreibungen der Institute

 

 

Zur Geschichte

Die deutsche Wiedervereinigung im Jahre 1990 brachte auch für die Forschungslandschaft in Deutschland nachhaltige Veränderungen mit sich. Artikel 38 des Einigungsvertrages schrieb die Eingliederung der Wissenschaftsinstitutionen der DDR in das bundesrepublikanische System vor. Im Zuge dieser Neustrukturierung der deutschen Forschungslandschaft wurden am 1.1.1992 zahlreiche frühere Akademie-Institute neugegründet. Der mit Abstand größte Anteil der Akademie-Institute wurde in die Bund-Länder-Förderung nach dem Modell der „Blauen Liste“ (Finanzierung je zur Hälfte durch Bund und Länder) überführt: 34 Institute, sieben davon in Sachsen. Alle 34 neu aufgenommenen Einrichtungen waren zuvor vom Wissenschaftsrat evaluiert worden.

Im Zuge der Umgestaltung der ostdeutschen Wissenschaftslandschaft kam es fast zu einer Verdopplung der Zahl der "Blaue-Liste-Institute"; die Zahl der geförderten Einrichtungen stieg von 47 im Jahre 1989 auf 81 im Jahre 1992 und auch die Mitarbeiterzahlen stiegen von rund 5.000 auf 9.000 an. Aus dem Zusammenschluss dieser Institute entstand die heutige Leibniz-Gemeinschaft.

Zu den Veränderungen in der Wissenschaftslandschaft des Freistaats gehört der Wechsel von Leibniz-Instituten zu anderen Wissenschaftsorganisationen ebenso wie die Aufnahme neuer Institute unter das Dach der Leibniz-Gemeinschaft: So wechselte das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf 2011 zur Helmholtz-Gemeinschaft; neu zu Leibniz dazugekommen sind 2009 die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden und das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz. Jüngstes Mitglied seit Anfang dieses Jahres ist das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO).

 

 

Die Leibniz-Gemeinschaft in Deutschland

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.

Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.600 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro.

http://www.leibniz-gemeinschaft.de