Bestimmung des indirekten Aerosoleffektes mit Lidarmessungen

Mithilfe der dual-FOV Raman Lidar Technik können Aerosol-Wolken Wechselwirkungen untersucht werden. Diese Wechselwirkungen sind von hoher Bedeutung da sie zurzeit nur schlecht verstanden sind, jedoch eine hohe Bedeutung für den Strahlungshaushalt der Erde haben. Seit 2010 werden dual-FOV Raman Lidar Messungen regelmäßig in Leipzig durchgeführt. Der gewonnene Datensatz wird genutzt, um Aerosol-Wolken Wechselwirkungen zu quantifizieren.

Abbildung 1: Abhängigkeit der Wolkentropfenanzahlkonzentration (CDNC) vom Aerosol-Extinktionskoeffizienten (α) der Umgebunsluft.

Abbildung 1 zeigt einen Datensatz, der für einen statistischen Ansatz zur Bestimmung der Stärke von Aerosol-Wolken Wechselwirkungen genutzt wurde. Die Tröpfchenanzahlkonzentration (CDNC) im unteren Teil der Wolke wurde in Abhängigkeit von dem Aerosol Exinktionskoeffizient unter der Wolke dargestellt. Die starke Streuung der Datenpunkte resultiert aus der Vielzahl der Prozesse, die Wolkeneigenschaften beeinflussen und damit die Quantifizierung einzelner Wolkeneffekte sehr erschweren. Dennoch ist ein Trend in den Daten zu erkennen. Ein höherer Aerosolgehalt in den Luftmassen unter der Wolke führt zu einer erhöhten Tröpfchenanzahlkonzentration an der Wolkenbasis. Diese Tendenz stimmt mit dem Prozessen des Twomey Effekts überein. Aerosolpartikel werden durch Aufwinde in die Wolken getragen. Dort werden sie aktiviert und bilden neue Tröpfchen. Die Stärke dieses Effekts kann mit einen linearen Fit durch die dargestellten Daten quantitativ beschrieben werden. Der entsprechende Anstieg wird als ACI-Wert bezeichnet, der eine gebräuchliche Größe in der Klimawissenschaft ist (vgl. McComiskey et al., JGR, 114, 2009).

Abbildung 2: Einfluss von Auf- und Abwinden auf den Aerosol-Cloud-Interaction-Index. Dieser liegt für Aufwinde höher.

Für diese Studien ist der Vertikalwind wichtig, denn dieser legt den Anteil der Patikel fest, die in an der Wolkenbasis aktiviert werden. Abbildung 2 zeigt ACI-Werte, die für mehrere Wolkeneindringtiefen mit und ohne Berücksichtigung des Vertikalwinds ermittelt wurden. Bei Wolkenauswertungen, wo ausschließlich Aufwindbereiche der Wolke genutzt wurden, wurden deutlich höhere ACI-Werte berechnet.

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