Das 2020 abgeschlossene SAW Pakt Projekt Projekt MarParCloud („Marine biological production, organic aerosol particles and marine clouds: a Process chain“) hatte zum Ziel, die gesamte Prozesskette von biologischer Produktion organischen Materials in den Ozeanen über dessen Export in marine Aerosolpartikel und Wolken zu untersuchen. Dafür wurden chemische Analysemethoden entwickelt, die vor allem stickstoffhaltige Verbindungen und marinen Lipiden in allem marinen Matrices nachweisen konnten. Die Untersuchungen zeigten, dass aus den Ozean stammende organische Stoffe in marinen Aerosolpartikeln und besonders im marinen Wolkenwasser stark angereichert waren mit Anreicherungsfaktoren von bis zu 105. Insgesamt wurde der organische Stofftransfer von Aminosäuren, Lipiden und Kohlenhydraten aus den Ozeanen in Aerosole und Wolken quantitativ erfasst und zusätzliche atmosphärische In-situ-Bildungsprozesse wurden postuliert. Die Ergebnisse des MarParCloud Projektes sind in einem Sonderband bei den Copernicus Zeitschriften ACP und OC zusammengefasst.

Verschiedene Messstationen am Kapverden Observatorium (CVAO) bei der MarParCloud Feldkampagne 2017.

In dem aktuellen DFG Projekt ORIGAMY („ORIGin of Amines within the Marine boundarY layer: A combined field modelling approach“) werden aliphatische Amine untersucht, die wichtige, aber wenig erforschte organische Bestandteile in der marinen Atmosphäre sind. Der Fokus ist auf Monomethyl-, Dimethyl und Trimethylamin gesetzt, welche in der marinen Grenzschicht dominieren. In einem kombinierten Ansatz aus Feldmessungen und Emissionsmodellierung sollen Faktoren ermittelt werden, die die Emission von Aminen aus dem Ozean in die Atmosphäre beeinflussen sowie deren Auswirkungen auf die organische Aerosolmasse, den Aerosolsäuregehalt und die Bildung neuer Aerosolpartikel.