Leibniz Science Campus "Rauch und Bioaerosole im Klimawandel" (BioSmoke)
Der Leibniz-Wissenschaftscampus Smoke and Bioaerosols in Climate Change (LSC BioSmoke) wurde gegründet, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Waldbränden, Aerosolen und Klimawandel zu untersuchen. Unter der Leitung von Professor Dr. Ina Tegen bündelt der Forschungsverbund die Expertise führender Institutionen: Die Universität Leipzig bringt ihre Expertise in der Atmosphären- und Biodiversitätsforschung ein, das TROPOS beschäftigt sich mit Aerosolen, Wolken und atmosphärischen Prozessen, das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) steuert Analysen zur Biomasseverbrennung bei, und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ergänzt dies durch Erkenntnisse zu Wasser- und Energiekreisläufen.
Waldbrände werden aufgrund des Klimawandels und zunehmender Klimaextreme wie Dürren häufiger und setzen Rauchpartikel und Gase frei, die die Luftqualität, den Strahlungshaushalt der Erde und die Vegetation beeinflussen. Diese Emissionen verändern die Zusammensetzung von Aerosolpartikeln, die wiederum für die Wolkenbildung, Niederschläge und Klimaprozesse entscheidend sind. Trotz ihrer Bedeutung sind die genauen Wechselwirkungen zwischen Vegetation, Emissionen und atmosphärischen Prozessen noch wenig bekannt.
Das LSC BioSmoke kombiniert daher moderne Methoden und Infrastruktur, um diese Zusammenhänge umfassend zu erforschen. Dazu gehören Laborstudien zur Verbrennung verschiedener Biomassen, Feldmessungen und Modellierung von Partikeltransport und -alterung sowie Fernerkundung durch Satelliten- und Bodenbeobachtungen. Zu den eingesetzten Ressourcen gehören die ACD-Atmosphärenkammer, das PollyNet-Lidar-Netzwerk, die Forschungsstation Melpitz und das Forschungsflugzeug HALO, das bereits globale Messkampagnen zu Rauchfahnen von Waldbränden durchgeführt hat.
Ein Höhepunkt des Projekts ist das geplante Feldexperiment in Spanien im Sommer 2025, bei dem in Zusammenarbeit mit der Universität von Castilla-La Mancha kontrollierte Vegetationsbrände untersucht werden.
Neben der interdisziplinären Vernetzung und der Stärkung des wissenschaftlichen Profils der Region soll die Forschung auch gesellschaftlich relevante Beiträge zum besseren Verständnis des Zusammenspiels von Vegetation, Aerosolen und Klimawandel leisten. Das LSC BioSmoke ist eines von sieben Leibniz ScienceCampi in Deutschland. Diese Initiativen fördern gezielt die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Leibniz-Instituten und bieten eine Plattform für interdisziplinäre Spitzenforschung mit regionaler Verankerung und globaler Sichtbarkeit.