In dem Transregio-Projekt TR 172 „Arctic Amplification (AC)3“ lag der Fokus von TROPOS-ACD während der ersten Phase auf der Untersuchung mariner Kohlenhydrate und ihrer Verbindung zu eisnukleierenden Partikeln (INP). Die Untersuchungen zeigten, dass der einfache Zucker Glukose als biologischer INP-Marker im zentralen Arktischen Ozean dienen kann. Im Meerwasser zeigen die Phytoplanktonzusammensetzung und -konzentration eine klare Verbindung zu Glucose. Glucose wird wahrscheinlich zusammen mit biogenen INPs gebildet oder freigesetzt wird. Besonders stark war Glucose im SML der Eisrandzone (MIZ) und der Schmelztümpel angereichert, zwei ozeanische Kompartimente mit einem hohen Anteil an schmelzendem Meereis. Im Rahmen der MOSAiC („Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate“) Kampagne wurden während der gesamten Jahresdrift verschiedenartige Wasser- und Aerosolproben genommen, um die Zusammenhänge zwischen marinen Kohlenghydraten und INP weiter zu untersuchen.

Weiterhin wurden Konzentration, Zusammensetzung und der ozean-atmosphären Transfer mariner Kohlenhydrate wurde weiterhin im Rahmen des PI-ICE (“Polar atmosphere ice-ocean Interactions: Impact on Climate and Ecology”) Projekts im australischen Sommer auf der Westantarktischen Halbinsel untersucht. Eine hohe Anreicherung der Kohlenhydrate in der Atmosphäre im Vergleich zum umgebenden Meerwasser wurde gefunden. Darüber hinaus gab es starke Hinweise auf selektive Abbau- und Bildungsprozesse der Kohlenhydrate durch Bakterien in der Atmosphäre. Die ersten Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Rolle verschiedener Ökosysteme als Aerosolquellen in der Antarktis zu untersuchen.

Im marinen Oberflächenfilm arktischer Schmelztümpel (Melt Ponds) und der Eisrandzone (MIZ) sind von Mikroorganismen produzierte INE und Glucose stark angereichert.

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