HALO South
HALO South ist Teil einer Reihe international bedeutender Messkampagnen mit dem deutschen Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft). Ziel von HALO South ist es, in von Menschen unberührten und schwer zugänglichen Regionen des südlichen Ozeans das Zusammenspiel von Aerosol, Wolken und Strahlung zu untersuchen. HALO South fand zur Zeit der größten Meereisausdehnung auf der Südhalbkugel statt; ein Zeitraum, zu dem bisher in dieser Region noch keine hochaufgelösten Flugzeugmessdaten existieren. Besonders gilt es die Frage zu klären, welche mikrophysikalischen Prozesse unter diesen unberührten atmosphärischen Bedingungen zur Wolkenbildung beitragen. Die Messungen in diesen Regionen helfen dabei, Wetter- und Klimamodelle zu verbessern.
Das HALO Flugzeug ist eine stark modifizierten Gulfstream G550 und wurde speziell für atmosphärische Messungen angepasst. Mit einer Reichweite von über 10.000 Kilometern, einer Dienstgipfelhöhe von mehr als 15 Kilometern und einer Nutzlastkapazität von bis zu drei Tonnen ist HALO derzeit die leistungsfähigste fliegende Forschungsplattform Europas.
Die Entwicklung von HALO geht auf eine Initiative der deutschen Atmosphärenforschungsgemeinschaft zurück. Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nahmen gemeinsam mit über 30 wissenschaftlichen Einrichtungen die Konzeption und Beantragung vor. Nach positiver Begutachtung durch den Wissenschaftsrat wurde das Projekt im Jahr 2004 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt und mit Unterstützung der Helmholtz-Gemeinschaft realisiert.
Die wissenschaftliche Arbeit mit HALO konzentriert sich auf fünf Themenfelder:
- Aerosole: Herkunft, Eigenschaften und Umwandlungsprozesse atmosphärischer Partikel
- Wolken und Niederschlag: Bildung, Entwicklung und strahlungsrelevante Effekte
- Dynamik: Transport- und Zirkulationsprozesse in Troposphäre und unterer Stratosphäre
- Chemie: Zusammensetzung und chemische Umwandlungen atmosphärischer Spurengase
- Kopplungsmechanismen: Interaktionen zwischen verschiedenen Höhen- und Klimazonen der Atmosphäre
© Stephan Mertes