Das Team Aerosol-Wolken- Wechselwirkungen, unter der Leitung von Dr. Silvia Henning, untersucht, wie Aerosolpartikel die Bildung, Entwicklung und Eigenschaften von Wolken beeinflussen. Ein besonderer Fokus liegt auf Wolkenkondensationskeimen (CCN) und Eisnukleationspartikeln (INP).
CCN ermöglichen die Entstehung von Wolkentropfen, indem sie Wasserdampf bereits bei geringer Wasserdampfübersättigung binden. Ihre Anzahl, chemische Zusammensetzung und Größe bestimmen, wie viele Tropfen sich bilden und wie groß sie werden. Diese Faktoren sind entscheidend für die Strahlungseigenschaften von Wolken und beeinflussen, ob und wann Niederschlag fällt.
INP fördern das Gefrieren von Wolkentropfen, indem sie die Energiebarriere für die Eisbildung senken. Je nach Beschaffenheit der Partikel kann dieser Prozess bereits bei Temperaturen knapp unter 0°C beginnen oder erst bei weit niedrigeren Temperaturen stattfinden. Im Labor wird untersucht, welche Aerosolpartikel das Gefrieren auslösen, wie Eispartikel weiterwachsen und welche Mechanismen zu einer Vervielfältigung von Eispartikeln führen.
Neben Laborstudien führen wir weltweite Messungen durch, um die Konzentration und Herkunft von CCN und INP zu erfassen. Zusätzlich sammeln wir Eispartikel aus realen Wolken, um ihre Zusammensetzung zu analysieren und Rückschlüsse auf ihre Entstehung zu ziehen. Unsere Forschung trägt dazu bei, Wolkenprozesse besser zu verstehen und ihre Rolle im Klimasystem präziser zu beschreiben.