Evidence driven indoor air qualitiy improvement (EDIAQI)
Das Forschungsprojekt EDIAQI befasst sich mit der Luftverschmutzung in Innenräumen. Relevanz hat das Thema u.a. da Menschen in Industrieländern, insbesondere seit der Corona-Pandemie, bis zu 90% ihrer Zeit drinnen verbringen. Studien zeigen, dass schlechte Luftqualität in Innenräumen gesundheitliche Risiken wie Atemwegserkrankungen und Todesfälle erhöhen kann. In Europa reduziert Feinstaub die Lebenserwartung erheblich, wobei insbesondere Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen gefährdet sind. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Innenraumluftqualität, wie z.B. der Verschmutzungsgrad im Freien, der Schadstofftransport zwischen Innen- und Außenbereichen, Emissionen, chemische Reaktionen von Gasen in der Umwelt und unzureichende Belüftung. Allerdings besteht ein großer Mangel an repräsentativen Daten und umfassende Einschätzungen zu Risikobewertungen. Zudem variieren die Richtlinien zur Einhaltung von Luftqualität und die Referenzwerte für Innenraumschadstoffe variieren stark innerhalb der EU, was wiederum zu einer Polarisierung des Themas und unterschiedlichen Lebensbedingungen führt. Daraus ergibt sich wiederum die Notwendigkeit die am meisten gefährdeten Personen zu schützen und Ungleichheiten zu vermeiden, was vor allem durch eine Anpassung der Leitlinien zur Überwachung der Luftqualität in Innenräumen gewährleistet werden kann. Das Forschungsprojekt EDIAQI zielt darauf ab Grundlagenforschung für eine einheitliche, langfristige Strategie zur Überwachung der Luftverschmutzung in Innenräumen zu betreiben. Die Forschungserkenntnisse sollen der Wissenschaft ein besseres Verständnis über die Schadstoffbelastung in Innenräumen sowie wissenschaftlich fundierte Informationen, die Relevanz für die Festlegung entsprechender Richtlinien und die strategische Umsetzung bzw. Förderung von technologischen Innovationen zur Verbesserung der Luftqualität haben, liefern. Ediaqi untersucht hierzu verschiedene Szenarien der Innenraumbelastung in Wohngebieten und öffentlichen Einrichtungen (z.B. Kinos, Krankenhäuser, Schulen etc.) in Europa. Zur Quantifizierung der Schadstoffe werden neueste Messinstrumente und Sensoren verwendet umso wiederum Unterschiede zwischen den Teilpopulationen in Bezug auf Expositionskonzentration und Atemwegsdeposition darzulegen. Zur Umsetzung der Ziele vereint das Projekt 18 Organisationen (u.a. TROPOS, The Lisbon Council for Ecnomic Competitiveness Asbl, Wings ICT Solutions, TU Graz etc.) aus 11. Europäischen Länder, die eine breite Palette an interdisziplinären Fähigkeiten und Fachkenntnissen in Bereichen wie Umweltwissenschaften und -technologie, Medizin und Toxikologie, Mikrophysik, sowie Politikgestaltung und Öffentlichkeitsarbeit mitbringen.